Sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister Kai Wegner,
sehr geehrter Herr Senator Stefan Evers,
sehr geehrte Frau Senatorin Dr. Ina Czyborra,
sehr geehrte Mitglieder des Berliner Senats,
die jüngsten Haushaltskürzungen für die Hochschulen in Berlin haben das Fass zum Überlaufen gebracht!
Diese Maßnahmen gefährden nicht nur die Qualität von Forschung und Lehre an einer der wichtigsten wissenschaftlichen Institutionen der Hauptstadt, sondern untergraben auch die Zukunftsfähigkeit Berlins im Kontext der ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Transformation.
Forschung und Lehre als tragende Säulen der Gesellschaft
Forschung und Lehre sind keine Kostenfaktoren, sondern essenzielle Investitionen in die Zukunft unserer Gesellschaft. Die Berliner Universitäten leisten nicht nur entscheidende Beiträge zur wissenschaftlichen Innovation, sondern sind auch wirtschaftliche Motoren und zentrale Akteure für die ökologische Transformation. Die Ausbildung von Studierenden und die Förderung nachhaltiger Technologien sind Grundpfeiler für eine resiliente und zukunftsfähige Stadt. Eine Kürzung in diesen Bereichen ist keine Lösung – sie ist ein Rückschritt.
Die Konsequenzen der Kürzungen
Die direkten und indirekten Auswirkungen dieser Sparmaßnahmen sind bereits spürbar:
- Stellenstreichungen und unattraktive Arbeitsbedingungen in Forschung und Lehre führen zu einer Überlastung des verbleibenden Personals und mindern die Qualität der Ausbildung und Wissenschaft.
- Bereits jetzt schränken baufällige und unsanierte Gebäude Forschung und Lehre ein. Lern- und Laborplätze sind knapp, was die Ausbildung und den wissenschaftlichen Fortschritt behindert. Ohne eine nachhaltige Sanierung des Campus droht dieser Zustand sich weiter zu verschärfen und der Fortschritt hin zu einem zukunftsfähigen Campus, der den Anforderungen der Berliner Klimaziele entspricht, wird verhindert.
- Die unzureichende Unterstützung des Studierendenwerks trifft die Studierenden besonders hart, die sich in Zeiten von steigenden Mieten und wachsender psychischer Belastung ohnehin am Limit befinden.
Unsere Forderungen
Gemeinsam fordern wir den Berliner Senat dazu auf, die Kürzungen zurückzunehmen und folgende Maßnahmen zu ergreifen:
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen von Stellen in Forschung und Lehre: Nur so können wissenschaftliche Exzellenz und qualitativ hochwertige Bildung sichergestellt werden. Dies wiederum verbessert die Wirtschaftsleistung des Landes.
- Ausreichende Finanzierung für eine nachhaltige und umfassende Sanierung des Campus: Baufällige Gebäude müssen instand gesetzt werden. Eine klimafreundliche Sanierung ist essenziell, um den Campus zukunftsfähig und den Berliner Klimazielen entsprechend zu gestalten.
- Stärkere finanzielle Unterstützung des Studierendenwerks: Insbesondere soziale und psychologische Beratungsangebote sowie die Bereitstellung bezahlbarer Wohnraums- und Verpflegungsangebote müssen gewährleistet sein.
Ein Appell für die Zukunft
Es ist unverantwortlich, in einer Zeit multipler Krisen die Institutionen zu schwächen, die Lösungen für diese Herausforderungen erarbeiten. Wir appellieren an den Berliner Senat, die Verantwortung für die Zukunft Berlins ernst zu nehmen und die Hochschulen als Orte der Innovation, Bildung und gesellschaftlichen Transformation zu stärken.
Im Interesse aller Bürger:innen Berlins – und insbesondere im Interesse künftiger Generationen – bitten wir Sie, Ihre Entscheidungen zu überdenken und den Weg für eine nachhaltige, soziale und wirtschaftlich zukunftsorientierte Politik zu ebnen.
Ein Land, das in Bildung investiert, investiert in seine Zukunft.
Mit Nachdruck und Hoffnung auf Ihre Einsicht,
