Strom, Wärme, Dienstreisen, Essen und Nachhaltigkeitsrichtlinien bei Kooperationen – über all diese Themen verhandelten wir mit dem Präsidium
Zu Beginn der 2. Verhandlungsrunde haben wir nochmals die in der Vollversammlung der Studierendenschaft verabschiedeten Forderungen an das Präsidium vorgestellt. Diese beinhalteten die Solidarisierung der TU mit den Zielen von FFF gekoppelt mit einer nachteilsfreien Teilnahme von TU-Angehörigen an den Freitagsdemonstrationen, eine proaktive Bereitstellung der klimarelevanten Daten der TU und eine Verpflichtung der TU zur Klimaneutralität sowie der Einleitung von Sofortmaßnahmen und der Einflussnahme auf Kooperationspartner.
Von diesen Zielen ist zumindest das der Solidarisierung zum Zeitpunkt der Verhandlungen bereits erfüllt worden, leider wird es jedoch keine nachteilsfreie Teilnahme für Studierende an den Freitagsdemonstrationen geben.
Präsident Thomsen solidarisiert auf einer Freitagsdemonstration mit den Forderungen von Fridays for Future.
Nach kurzem Kommentar von Herr Thomsen starteten die Verhandlungen mit dem Thema Energie. Hierbei wurde seitens des Präsidiums erklärt, dass die TU bereits durch Auflagen des Landes ausschließlich Ökostrom bezieht und es bereits erste Beratungen bezüglich einer Eigenproduktion an der TU gab. Hinsichtlich der Wärme sprachen wir über verschiedene Maßnahmen, welche die Universität durchführen könnte, um in diesem Sektor von herkömmlichen, klimaschädlichen Trägern unabhängig zu werden, so z.B. vom Fernwärmenetz Vattenfalls, welches überwiegend auf fossile Energien setzt. Hierbei ist die TU laut Präsidium durch verschiedene andere Akteure und Umstände eingeschränkt. So ist z.B. im baulichen Bereich teilweise die Gesetzgebung im Verzug oder die Bestände ungeeignet für gewisse bauliche Maßnahmen wie Photovoltaikanlagen.
Thema drei war Verkehr. Wir wiesen besonders auf die Notwendigkeit der zentralen Erfassung und Aufstellung von allen Flugreisen hin, um die Umweltschäden quantifizieren zu können. Positiv zu vermerken war hierbei, dass sich ca. 10% der Mitarbeitenden bereits freiwillig zu einem Verzicht auf Kurzstreckenflüge verpflichteten (unser großer Dank gilt an dieser Stelle den Scientists for Future, die diese Petition gestartet haben). Um einen nennenswerten Effekt zu erzielen müsste diese Zahl allerdings deutlich steigen.
Beim vierten Punkt ging es um das Essensangebot an der Universität, hier forderten wir, mehr Informationen zu sammeln und die Mensen im Nachhaltigkeitsbericht zu berücksichtigen. Wir regten an, weiter vegetarische Optionen zu fördern. Seitens des Präsidiums wurde darauf verwiesen, dass die meisten Mensen vom Studierendenwerk betrieben werden und somit die Mittel zur Einflussnahme beschränkt sind, man aber in einen konstruktiven Dialog treten könne. Zur Einflussnahme auf die privaten Mensen müssten die bestehenden Verträge geprüft werden.
Der letzte Gesprächspunkt betraf die Kooperationen der TU. Hier wurde seitens des Präsidiums die Ausarbeitung von ethischen Richtlinien und die Überprüfung bestehender Verträge angesprochen. Bisher gab es jedoch keine Pläne und es wurde auf die möglichen Auswirkungen auf Forschung und Lehre hingewiesen. Zudem sei die rechtliche Grundlage zur Umsetzung eines solchen Vorhabens unsicher. Wir kritisierten, dass es hierfür zurzeit keinen Rahmen gibt und forderten die Erarbeitung eines verpflichtenden Masterplans.
In diesem Zusammenhang gingen wir auch auf die Klimaschutzvereinbarung (KSV) ein, die die TU mit dem Land Berlin plant. Dafür forderten wir, ambitioniertere Ziele zu formulieren, um 2035 Klimaneutralität zu erreichen und eine partizipative Beteiligung der Studierendenschaft an der KSV zu ermöglichen.
Zuletzt wurde noch die Förderung von ÖPV und Fahrradverkehr und die Reduzierung der Universitätsparkplätze angesprochen.