Die dritte Verhandlungsrunde dreht sich ganz um die Klimaneutralität auf dem Campus. Wir sitzen in der Energy-in-Motion Ausstellung im Hauptgebäude, die Plätze sind rar, einige müssen stehen. Zwischen den Exponaten haben wir einen kleinen Halbkreis aus Stühlen aufgebaut, darauf sitzen: Barbara Münch, Präsident Prof. Dr. Christian Thomsen, Vizepräsident für Lehre, Digitalisierung und Nachhaltigkeit Prof. Dr. Hans-Ulrich Heiß und aus unserer Ini Caya Prill und Finn Schweden.
Das Hauptproblem in Sachen Klimaneutralität: Wärme. Damit der Campus Berlin-Charlottenburg klimaneutral wird, müssen energetische Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Dafür gibt es bereits einen Plan mit über 1000 konkreten Maßnahmen, doch die Mittel fehlen. Einerseits müssten neue Stellen dafür ausgeschrieben (und bezahlt) werden, andererseits muss die Gebäudesanierung finanziert werden.
Das Präsidium führt außerdem gesetzliche Regelungen an, nach denen eine Teilrenovierung von Gebäuden unzulässig ist. So könnten keine schlecht isolierten Fenster einzeln ausgetauscht, sondern es müsste die ganze Fassade renoviert werden. Eine Änderung solcher Regelungen wird von der Universität angestrebt und vom Berliner Senat geprüft.
Wir verstehen, dass es Hürden zu überwinden gilt, auch für das Präsidium. Wenn es einfach wäre, müssten wir ja vielleicht auch nicht so zäh darum kämpfen. Aber Aufgeben gibt’s nicht. Wir haken nach, suchen nach Lösungen. Schließlich verfolgen wir ein gemeinsames Interesse, das Präsidium und Fridays for Future, oder?
Wir sprechen die mangelnde Vernetzung der Nachhaltigkeitsbemühungen an der TU an. Es passiert zwar viel an vielen Ecken, aber man weiß nichts voneinander. Das wollen wir ändern: Wir fordern die Schaffung einer zentralen Vernetzungsstelle, um alle vereinzelten Bemühungen zu bündeln. Eine endgültige Zusicherung erhalten wir nicht, doch immerhin können wir die Notwendigkeit einer solchen Stelle klarstellen.
Auf unsere Eingangsfrage, wann die TU denn nun klimaneutral wird, antwortet Thomsen, dass er es sich bis 2030 wünsche. Immerhin.