Am Mittwoch, den 07.04.2021, kurz vor Beginn der Vorlesungszeit des Sommersemesters 2021, fand unsere allsemestrige Mitgliederversammlung statt. Wie schon in den vergangen drei Semestern musste die Versammlung online stattfinden, was allerdings nicht von Nachteil war. Unsere Mitgliederversammlung (kurz MV) dient hauptsächlich dazu, jedes Semester einen neuen Vorstand zu wählen. Der Vorstand hat die Funktion, unsere studentische Initiative nach innen und außen zu vertreten. Grundsätzlich möchten wir in unserer Ini auf Augenhöhe miteinander, also möglichst hierarchiearm arbeiten. Aus diesem Grund sehen wir den Vorstand eher als formale Vorgabe, denn die TU Berlin sieht vor, dass jede studentische Vereinigung einen Vorstand und eine Satzung haben, sowie einige andere Formalien erfüllen muss, um offiziell als studentische Vereinigung anerkannt zu werden.
Unser Vorstand besteht in der Regel aus 6 Personen. Davon müssen mindestens die Hälfte Frauen* sein und die Mehrheit muss aus Angehörigen der TU Berlin bestehen. Zu den Aufgaben des Vorstandes gehören:
- Die Einberufung und Vorbereitung der Mitgliederversammlungen einschließlich der Aufstellung der Tagesordnung
- Die Ausführung von Beschlüssen der Mitgliederversammlung bzw. des Plenums, soweit nicht anderweitig delegiert
- Die Erledigung und Delegation der laufenden politischen und organisatorischen Aufgaben (z.B. die Verwaltung des E-Mail-Postfaches, die Verwaltung der Mitgliederliste, die Kommunikation mit anderen FFF-Gruppen, etc.)
Grundsätzlich handelt es sich bei den Aufgaben des Vorstandes also um formale, organisatorische Aufgaben. Im Vorstand sitzen also keine „Chef*innen“, die alles von oben entscheiden. Uns ist es wichtig, dass alle relevanten Entscheidungen vom Plenum, also von den Mitgliedern unserer Ini, gemeinsam beschlossen werden.
Am 07.04.2021 wurde nun also unser neuer Vorstand gewählt, der aus sechs Mitgliedern besteht, die sich unterschiedlich lange in der Ini engagieren. Wer motiviert ist, kann auch als neues Mitglied direkt zum Vorstand gewählt werden! Wie im letzten Semester auch, wurde der Vorstand als Block gewählt. Das heißt, dass der „alte“ Vorstand vor der Mitgliederversammlung alle Mitglieder kontaktiert hat, um sie zu fragen, ob sie sich vorstellen könnten, für die Wahl anzutreten. Glücklicherweise haben sich genau sechs Menschen gefunden, die unseren selbstauferlegten Anforderungen entsprechen und mit fast 100 % der Stimmen zum neuen Vorstand gewählt wurden.




Doch das ändert sich schnell. Zwischen Demos und dem Durchfahren besiedelter Gegenden, bei und in denen wir lautstark nach Klimagerechtigkeit verlangen, bleibt viel Zeit, um einander kennenzulernen, nebeneinander in Diskussionen verstrikt zu radeln, gemeinsam zu kochen und zu essen oder die Abende zusammen am Lagerfeuer zu sitzen. Denn unser Ziel ist es nicht, auf dem schnellsten, bequemsten und günstigsten Weg in einer neuen Stadt anzukommen, einfach nur, um dann einen Haken hinter den Namen der Stadt auf unserer Bucketliste zu machen. Nein, wir wollen darauf aufmerksam machen, dass wir, die Menschen im globalen Norden, durch unseren übermäßigen Konsum von Flugreisen, motorisiertem Individualverkehr, importiertem Essen, von so ziemlich allem, diesen Planeten zerstören. Wir wollen in die Gesellschaft tragen, dass das Gefühl der Leere in uns nicht durch immer mehr, immer schneller, immer höher oder immer weiter bekämpft werden kann, sondern nur durch Solidarität, ein schönes Miteinander und das bewusste Erleben der Natur, die uns umgibt und vor der wir uns in unseren Häusern doch zu oft verstecken.
Unter Jubeln und Klingeln fährt die Fahrraddemo durchs Brandenburger Tor, der untergehenden Sonne entgegen. Wir sind in Berlin angekommen – ohne Kerosin versteht sich. Die Luft ist lau, meine Beine sind müdegestrampelt. Und dabei war ich nur auf der letzten Etappe dabei: von Brandenburg an der Havel bis Berlin. Doch es war wahrscheinlich die aufregenste Strecke, die ich je mit dem Fahrrad zurückgelegt habe.
eine Extrarunde am Ernst-Reuter-Platz (Grüße gehen raus an die TU Berlin) und bahnten uns unseren Weg durch die Häuserreihen bis zur verdi-Kundgebung. Schließlich ging es mit viel Geklingel weiter, am Roten Rathaus vorbei und dann nach links auf die Zielgerade. Die Sonne stand schon tief und das Brandenburger Tor schälte sich nach und nach aus dem gleißenden Licht. Das Ziel unserer Tour. Auch wenn es für mich nur vom Brandenburger und nicht vom Kölner Dom aus nach Berlin ging – die Erfahrungen und die Menschen, die ich in dieser kurzen Zeit treffen konnte, waren großartig. Beim nächsten Mal bin ich mit Sicherheit wieder dabei, wenn es heißt: „Ohne Kerosin von Köln nach Berlin!“




