Pressemitteilung: „Campus sanieren statt zu Hause studieren“

TU Berlin – am Dienstag den 30. April 2024 ab 11 Uhr demonstriert ein breites Bündnis aus Studierendeninitativen für mehr Gelder zur dringend notwendigen Sanierung der Universität. Unter dem Motto „Campus sanieren statt zu Hause studieren“ versammeln sich die Studierenden ab 11 Uhr auf der Straße des 17. Juni vor dem Mathegebäude. 

Neben Redebeiträgen einzelner Professor*innen, wird es Musikacts und auch eine Rede vom Unipräsidium geben. 

Der desolate Zustand der Universitätsgebäude schränke den Betrieb der TU Berlin zunehmend ein. Es sei besorgniserregend, wie weitreichend und fundamental die Probleme sind, so die Studierenden. Immer neue Wasserschäden seien genau wie Schimmel, Asbest und massiver Platzmangel mittlerweile ganz alltäglich. Im letzten Jahr sei im Chemiegebäude sogar eine Decke eingestürzt und Labore waren zeitweise gar nicht mehr zu betreten. 

„Aktuell beläuft sich der Sanierungsrückstau auf ca. 2,4 Milliarden Euro. Und jede Stunde kommen 11.000 Euro dazu. Die TU will eine Exzellenzuni sein, doch es mangelt an Gebäuden und funktionierender Ausstattung für Forschung und Lehre. Selbst grundlegende Dinge wie trockene Gebäude, intakte Steckdosen oder hygienische Toiletten kann die TU nicht überall bereitstellen. 

Doch statt die Mittel für eine Sanierung der Uni zur Verfügung zu stellen denkt der Senat lieber darüber nach eine Magnetschwebebahn zu bauen.“ sagt Fabian Geiselhart vom Bündnis „Campus sanieren statt zu Hause studieren“.

„Wir wollen einfach nur studieren, ohne Angst haben zu müssen, dass uns plötzlich die Decke auf den Kopf fällt. Der Großteil unseres Studienlebens findet auf unserem Campus statt. Auch für die Forschung, die hier stattfindet, ist eine funktionierende Infrastruktur essentiell. Deshalb fordern wir den Senat und alle Verantwortlichen dazu auf, zu handeln und die versprochene Bauoffensive durchzusetzen.“ ergänzt Jette Arndt vom Bündnis „Campus sanieren statt zu Hause studieren“

Wir laden alle Pressevertreter*innen herzlich zur Demonstartion am 30. April ein. Es wird vor Ort die Möglichkeit geben Fotos und Videos zu machen. Für Interviews melden Sie sich bitte beim Orgateam. Für weitere Fragen stehen wir gerne jederzeit zur Verfügung.

Kontakt:
Fridays for Future an der TU Berlin
Jette Arndt
Mail: tu@fridaysforfuture.berlin

Klimaklage – Bundesverfassungsgericht April 2021

Klimaklage – Bundesverfassungsgericht April 2021

2019 hat die deutsche Regierung, in Bezug auf das Pariser Klimaabkommen, das Bundesklimaschutzgesetz beschlossen. Darin ist festgelegt, dass in Deutschland bis 2030 die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um 55 % gesenkt werden sollen mit dem Ziel, bis 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen. Außerdem soll der durchschnittliche globale Temperaturanstieg auf deutlich unter 2 °C, im besten Fall auf maximal 1,5 °C begrenzt werden.

Doch so schön diese Versprechen im ersten Moment klingen, reichen die Maßnahmen bei weitem nicht aus. Um die Erwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen, müssen statt 55 % bis 2030 mindestens 70 % weniger Treibhausgase ausgestoßen werden. Außerdem ist es mit den festgelegten Maßnahmen bislang nicht einmal realistisch, die 55 % Reduktion zu erreichen.

Damit ist das Klimaschutzgesetz zwar vielleicht gut gemeint, doch einen ausreichenden Beitrag zum Klimaschutz leistet es nicht. Genau aus diesem Grund sind mehrere Fridays-for-Future Aktivist:innen vor das Bundesverfassungsgericht (BVerfG) gezogen, um ihr „Recht auf Zukunft“ geltend zu machen. Dabei wurden sie von verschiedenen Umweltverbänden und Wissenschaftler:innen unterstützt.

Banner Klimaklage
Banner der Spontandemo von FFF Berlin zur Klimaklage

Am 29.04.2021 war es dann endlich soweit und das BVerfG hat die Klage gegen das Klimaschutzgesetz angenommen – und zugestimmt! In mehreren Punkten hat das BVerfG das Klimaschutzgesetz als verfassungswidrig eingestuft, da das bisher bestehende Gesetz auf Lasten der jüngeren Generation gehe. Damit sei die Freiheit zukünftiger Generationen eingeschränkt.

Nach dem Urteil ist die Regierung jetzt dazu verpflichtet bis 2022 konkretere Pläne zum Erzielen der Treibhausgasreduktion auszuarbeiten. Ein großer Gewinn für die Klimaschutzbewegung, denn mit diesem Urteil wurde noch einmal die Dringlichkeit des Handelns verdeutlicht und klar gemacht, dass die Verantwortung nicht weiter auf die künftigen Generationen abgeschoben werden darf.

Auf dem Foto seht ihr die Spontandemo von Fridays for Future Berlin, mit der wir am 29.04.2021 das Urteil gefeiert haben.

Online-Abschlussveranstaltung der Klima-Ringvorlesung am 5. Juli 2021

Wie gelingt Klimagerechtigkeit? Eine Lösungssuche zwischen Aktivismus, Gerichtsurteil und globaler Politik

Die Verfassungsbeschwerde Ende April war ein voller Erfolg für alle Klimaschützer*innen. Das Bundesverfassungsgericht erklärte das Klimaschutzgesetz für verfassungswidrig und zwingt damit die Politik zum Handeln. Auch in der öffentlichen Debatte um den Klimaschutz nimmt Gerechtigkeit einen zentralen Platz ein. Doch wie wird Klimagerechtigkeit überhaupt definiert und welche Perspektiven müssen dabei berücksichtigt werden?

Zu diesen Fragen diskutieren:

PD Dr. Angela Oels (Gastwissenschaftlerin Internationale Beziehungen und Umweltpolitik, Uni Hamburg),
Dante Davis (Projekt Locals United, BUND) und
Prof. Dr. Remo Klinger (Rechtsanwalt für Verwaltungsrecht, Vertreter der Verfassungsbeschwerde zum Klimaschutz)

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische, sondern auch eine soziale Krise. Es ist kein Zufall, dass die Leidtragenden ihrer Auswirkungen diejenigen sind, die bereits durch die nationalen bzw. globalen sozialen und politischen Strukturen benachteiligt sind. Dabei sind die größten Verursacher der Treibhausgasemissionen dieselben, die sich auch am besten vor ihren Folgen schützen können. Die Ursache der Klimakrise wird zudem nicht nur in der Technologie, sondern auch in den vorherrschenden nationalen und globalen Herrschaftssystemen gesehen. Daraus entsteht ein gemeinsamer Aktivismus gegen Rassismus, Sexismus, Klassismus, Kolonialismus, weitere Diskriminierungsformen und eben die Klimakrise.

Auch die Generationengerechtigkeit, die die Verteilung materieller Ressourcen, Lebenschancen und -qualität unter den Generationen beschreibt, ist ein wichtiger Aspekt der Klimakrise. Jeder Mensch hat das Recht auf Leben in einer geschützten Umwelt, heute und in Zukunft. So urteilte das Bundesverfassungsgericht, dass die Freiheitsrechte zukünftiger Generationen zu stark eingeschränkt werden würden, wenn die Treibhausgasemissionen nicht zügig reduziert werden. Damit verpflichtet es den Gesetzgeber zur Festlegung eines realistischen Planes zur Erreichung der Klimaneutralität.
Dieser historische Erfolg der Klageführer*innen macht den Klimaschutz in Deutschland erstmals einklagbar und reiht sich in eine weltweite Folge jener Klagen ein. 

Jedoch wird bei der Debatte um Klimaschutz und darauf basierenden Gerechtigkeitsfragen schnell deutlich, dass diese Diskussion nicht nur in Deutschland bzw. Europa geführt werden darf. Das Klima macht an keinen Ländergrenzen halt, bereits jetzt leiden Menschen des Globalen Süden (MAPA Länder) deutlich stärker unter den Folgen. Langfristig werden alle nationalen Handlungen globalen Einfluss haben. 

Doch wie erreichen wir eine gerechtere Welt für alle mit konkreten Maßnahmen, die auch breite Teile der Gesellschaft überzeugen können? Gemeinsam mit unseren Gästen PD Dr. Angela Oels, Prof. Dr. Remo Klinger, Dante Davis und dem Publikum wollen wir abschließend verschiedene Lösungsansätze der Disziplinen erörtern und zusammenführen.

Ohne Kerosin nach Berlin – ein Rückblick

Alleine schwinge ich mich nach der Verabschiedung von den Freundinnen, bei denen ich in Köln übernachtet habe, am Morgen des 04.09.2020 auf mein gepacktes Fahrrad und radele zum Treffpunkt von OKNB in Köln. Noch kenne ich keine*n meiner Mitfahrer*innen persönlich. Doch das ändert sich schnell. Zwischen Demos und dem Durchfahren besiedelter Gegenden, bei und in denen wir lautstark nach Klimagerechtigkeit verlangen, bleibt viel Zeit, um einander kennenzulernen, nebeneinander in Diskussionen verstrikt zu radeln, gemeinsam zu kochen und zu essen oder die Abende zusammen am Lagerfeuer zu sitzen. Denn unser Ziel ist es nicht, auf dem schnellsten, bequemsten und günstigsten Weg in einer neuen Stadt anzukommen, einfach nur, um dann einen Haken hinter den Namen der Stadt auf unserer Bucketliste zu machen. Nein, wir wollen darauf aufmerksam machen, dass wir, die Menschen im globalen Norden, durch unseren übermäßigen Konsum von Flugreisen, motorisiertem Individualverkehr, importiertem Essen, von so ziemlich allem, diesen Planeten zerstören. Wir wollen in die Gesellschaft tragen, dass das Gefühl der Leere in uns nicht durch immer mehr, immer schneller, immer höher oder immer weiter bekämpft werden kann, sondern nur durch Solidarität, ein schönes Miteinander und das bewusste Erleben der Natur, die uns umgibt und vor der wir uns in unseren Häusern doch zu oft verstecken.
In den 2 Wochen, die wir unterwegs waren, haben wir unfassbar viel Hilfsbereitschaft erfahren. Von den Menschen, bei denen wir übernachten durften, über die Menschen, die uns mit oftmals gerettetem Essen versorgt haben, bis hin zu den Menschen, die uns Einblicke in ihre Lebensrealität gaben. Insbesondere letztere haben diese Tour zu etwas ganz besonderem gemacht, denn wann kommen wir heutzutage denn schon in so kurzer Zeit ins Gespräch mit Menschen, die Viehzucht oder Landwirtschaft betreiben, mit Menschen, die schon lange gegen ein rechtswidriges Kohlekraftwerk (Datteln 4) kämpfen, mit Menschen, die sich um Moore (nebenbei große CO2 Speicher) kümmern, mit Menschen, die einen Gnadenhof bewirtschaften, mit Menschen, die Windkraftanlagen betreiben, mit Menschen, die sich ehrenamtlich um unsere Natur kümmern, mit Menschen, die sich mit freier Kommunikation (freifunk.net) auseinandersetzen, mit Menschen, die sich in der Politik engagieren und wirklich versuchen, etwas zu verändern, ja sogar mit Menschen, die ein Kohlekraftwerk betreiben. Gelernt haben wir dabei u. a., dass die EU mit ihren Gesetzen und Subventionen das Leben von kleinen Bäuer*innenbetrieben erschwert, dass diese sich wünschen würden, statt Gesetze von oben überzustülpen, würde die EU für jede Region individuell schauen, welche Maßnahmen dort wirklich sinnvoll sind. Dass das Verbot von Torfabbau in Deutschland lediglich dazu führt, dass große Unternehmen den Torf in Regionen abbauen, in denen es noch erlaubt ist, statt ihr Geschäftsmodell zu überdenken. Dass der Staat die Pflege von Bäumen, die er selbst pflanzen ließ, nur honoriert, wenn die Personen entsprechende Zertifikate vorweisen und selbst dann ist dies nicht gesichert und noch so vieles mehr, dass es diesen Artikel zu einem Paper ausarten lassen würde.
Doch die gravierendste Lektion ist mit Abstand, dass der motorisierte Individualverkehr, obwohl er sich doch erst seit dem letzten Jahrhundert verbreitet, wie ein Geschwür in die Köpfe der Menschen eingedrungen ist und dort als alternativlos abgestempelt wurde. Die Straßen gehören den Autos. Für das Privileg begleitet von der Polizei über die gut zu befahrenden Landstraßen fahren zu dürfen, ernteten wir oftmals Kopfschütteln, Mittelfinger und Beleidigungen. Hatten wir nur eine Polizeistreife vorne als Begleitung, überholten uns die Autofahrer*innen gerne, obwohl wir mit rund 50 Fahrradfahrer*innen nun doch kein kurzes Hindernis darstellten. Auch mussten wir mit einigen Polizist*innen lange Diskussionen ausstehen, ob wir als lange 1er-Reihe auf dem Radweg fahren müssen oder doch in Zweierreihen auf der Straße fahren können, wie es laut § 27 StVO ein Verband von 15 oder mehr Radfahrer*innen darf.
Doch so bitter sich der letzte Teil auch anhörte, hat mir die Reise vor allem eines gegeben: Hoffnung. Die Hoffnung, dass es noch nicht zu spät ist, die Hoffnung, dass dort draußen Menschen sind, die mit uns stehen, die mit uns kämpfen, für diese wunderschöne Welt, von der wir nur eine haben.
Zum Abschluss möchte ich noch sagen, dass sich für mich wieder einmal bestätigt hat, dass Konsumkritik nur die eine Seite der Medaille ist und Systemkritik die andere, genauso wichtige. Deshalb sage ich: System Change NOT Climate Change!

P.S.: Wer an dieser Stelle auf einen detaillierten Bericht der Tour gehofft hatte und enttäuscht wurde, das hat Moritz Böll schon so wundervoll getan, dass es eine Verschwendung wäre, dies erneut zu versuchen: https://t.me/ohnekerosinnachberlin

Eli

Unter Jubeln und Klingeln fährt die Fahrraddemo durchs Brandenburger Tor, der untergehenden Sonne entgegen. Wir sind in Berlin angekommen – ohne Kerosin versteht sich. Die Luft ist lau, meine Beine sind müdegestrampelt. Und dabei war ich nur auf der letzten Etappe dabei: von Brandenburg an der Havel bis Berlin. Doch es war wahrscheinlich die aufregenste Strecke, die ich je mit dem Fahrrad zurückgelegt habe.

In einem riesigen Korso die Landstraße entlang – als Demo in ständiger Polizeibegleitung. In Potsdam hallten unsere Sprüche und Lieder durch die Straßen: „Was ich gerne hätte sind autofreie Städte“ und „Alle Blechlawinen runter vom Asphalt! Wir wolln dass nur Klingeling durch die Straßen schallt“. Wir hatten ordentlich Tempo, und wer nicht mehr konnte, der*die wurde von anderen geschoben. Fast war ich ein wenig erleichtert, als ich das gelbe Ortseingangsschild sah, oder zumindest meine Beine waren es. Eine Laola-Welle ging durch die Radelnden.

In Wannsee nahm Fridays for Future an der TU Berlin uns schließlich mit einem dampfenden Topf Curry und jeder Menge radelnder Verstärkung in Empfang. Aber lange Ausruhen war nicht, denn schon ging es weiter, mit einer Demo in die Innenstadt. Und das nicht entlang irgendwelcher zugeparkten Radwege oder engen Straßen, die wir uns mit Autos teilen müssten. Sondern entspannt auf zwei Spuren und ohne Autolärm. Für gut eine Stunde verwandelte sich die Autobahn zwischen Funkturm und Berliner Ring in eine riesige Fahrradstraße.

Nach einem kurzen Stopp mit Kundgebung am Messegelände, wo das TU Future Mobil auf uns wartete, radelten wir weiter Richtung Brandenburger Tor, drehten eine Extrarunde am Ernst-Reuter-Platz (Grüße gehen raus an die TU Berlin) und bahnten uns unseren Weg durch die Häuserreihen bis zur verdi-Kundgebung. Schließlich ging es mit viel Geklingel weiter, am Roten Rathaus vorbei und dann nach links auf die Zielgerade. Die Sonne stand schon tief und das Brandenburger Tor schälte sich nach und nach aus dem gleißenden Licht. Das Ziel unserer Tour. Auch wenn es für mich nur vom Brandenburger und nicht vom Kölner Dom aus nach Berlin ging – die Erfahrungen und die Menschen, die ich in dieser kurzen Zeit treffen konnte, waren großartig. Beim nächsten Mal bin ich mit Sicherheit wieder dabei, wenn es heißt: „Ohne Kerosin von Köln nach Berlin!“

Anna

18.09 – Ohne Kerosin nach Berlin! – Ankunft

Vielleicht habt ihr schon von dieser bundesweiten Aktion von Students for Future gehört?
Rund 60 Menschen radeln seit einer Woche durch die Republik und fordern eine sozialökologische Verkehrswende und echten Klimaschutz!

Am Freitag, dem 18.09. kommt die Tour in Berlin an und wir werden diese großartige Aktion mit einer kraftvollen Fahrraddemo abschließen.

Um 14.30 Uhr treffen wir die Gruppe an der Anlegestelle am S Wannsee und fahren über die Stadtautobahn AVUS nach Charlottenburg. Ab der Zwischenkundgebung am Hammerskjöldplatz sind wir dann mit dem TU Future Mobil unterwegs, dem mit Solarpanelen ausgestattetem Fahrradlautsprecherwagen, den TU-Studierende in der ersten Public Climate School vor gut einem Jahr gebaut haben.

Die Probleme im Verkehrssektor sind so gravierend wie bekannt: keine Reduktion der Emissionen seit Jahrzehnten und von Reformwillen keine Spur. Wir sind solidarisch mit den Beschäftigten im ÖPNV, die zur Zeit bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal fordern. Denn ein gestärkter öffentlicher Verkehr ist essentiell für nachhaltigen Klimaschutz im Mobilitätssektor.
Außerdem wollen wir mit der Aktion auch kräftig für den 25.09. mobilisieren, also malt passende Schilder und ab an den Gepäckträger damit!

 

Schlussendlich möchten wir darauf hindeuten, dass wir wie auf der gesamten Tour strikt auf Infektionsschutz achten, also tragt bitte Masken, haltet Abstand und folgt weiteren Bitten unserer Ordner*innen.

“United behinds the signs” – So war der 5. Großstreik

Am 24.04.2020 hat der 5. globale Klimastreik stattgefunden! Durch die Corona-Pandemie war jedoch vieles anders, als bei den vier vorherigen Streiks. Diesmal demonstrierten nicht zehntausende Menschen gemeinsam auf den Straßen Berlins, um ihre Forderungen an die Politik in Sachen Klimaschutz deutlich zu machen. Die Großdemonstration in Berlin, für die viele engagierte Menschen von FFF schon so viel vorbereitet hatten, wurde berechtigterweise abgesagt. Doch die Ortsgruppe Berlin organisierte kurzerhand einen bunte alternative Protestaktion. Stellvertretend für die Demonstrierenden wurden 10.000 Plakate auf der Wiese vor dem Bundestag platziert! Es gab sogar einen Live-Stream mit Interviews, sowie wissenschaftlichen und musikalischen Beiträgen!

Die Plakate für die Aktion wurden innerhalb von nur zwei Wochen gemalt und konnten an Sammelstellen, die in ganz Berlin abgegeben werden. Wir als FFF TUB haben natürlich auch unseren Beitrag geleistet und hunderte Schilder beigesteuert! Da wir uns dafür leider nicht analog treffen konnten veranstalteten wir zwei digitale Art Spaces. Einige Mitglieder der Ini betreuten auch die Sammelstationen mit. Unser Social Media Team sorgte dafür, dass die Aktion über all unsere Kanäle beworben wurde, damit möglichst viele Menschen daran teilhaben konnten.

Der 5. Klimastreik war so, trotz der besonderen Umstände, ein voller Erfolg! 

Digital Artspace 24-04-2020
Plakate für den 24-04-2020

Unsere Beiträge zur Plakataktion.

Klimastreik mit Zubringerdemo (29.11)

Mit Solardach und Mucke tanzen wir dem nächsten Großstreik entgegen, 300 TU- und UdK-Studis, die Bock auf Veränderung haben! Unser muskelbetriebenes TU Rave Mobil rollt unaufhaltsam dem Brandenburger Tor entgegen, die Bässe dröhnen aus den Boxen. 

Es ist der 29. November 2019, der letzte Tag der Public Climate School, und internationer Großstreik. Eine Woche lang haben wir aus einer Fahrrad-Rikscha ein kleines Demomobil gebaut, ein Solardach von Ingenieure ohne Grenzen montiert, die Lautsprecherboxen eingebaut und alles geschmückt. Unsere Demo startet mit einer kleinen Kundgebung vor dem Hauptgebäude, dann drehen wir eine Runde um den Ernst-Reuter-Platz, wo wir die UdK-Studis abholen und kurz den Verkehr lahmlegen. Die Kälte kann uns heute nichts, wir tanzen uns warm. Unser Ziel ist das Brandenburger Tor, wo um 12 der internationale Großstreik beginnt.

Am Großstreik nehmen deutlich weniger Menschen teil als noch im September. Könnte am Winter liegen, aber klar ist: auch nach einem Jahr Freitagsstreiks und mehreren Großdemonstrationen ist in der Politik bei Weitem nicht genug passiert. Es ist an der Zeit, Bilanz zu ziehen und sich neu aufzustellen. Für uns steht fest: Wir bleiben laut und unbequem. Wir sind noch lange nicht fertig!

Alle fürs Klima! – Klimastreik (20.09)

CO2-Steuer? Ja? Nein? Die Bundesregierung scheint sich nicht entscheiden zu können, ob sie den Planeten nun doch noch retten möchte, oder lieber einfach nachtreten. Passend zu dieser Entscheidung steht der nächste Großstreik vor der Tür, und wir geben nochmal richtig Gas – bzw. treten umweltfreundlicherweise nochmal richtig in die Pedale! In einer gemeinsamen Bannermalaktion mit anderen Studis entsteht das „Rebel Now“ Banner fürs Mathegebäude, das so fly ist, dass es uns in den darauffolgenden Tagen im Herbstwind beinahe davonfliegt. Wir plakatieren, posten fleißig in den Netzwerken und laden alle, die es immer noch nicht mitbekommen haben, zum Großstreik ein, natürlich wieder mit Studiblock und einer Mini-Zubringerdemo zum Brandenburger Tor.

Es wird für viele von uns eine der schönsten Demos von Fridays for Future. Vollgepumpt mit Adrenalin, das Megafon im Anschlag geht es durch Berlin, wir singen und schreien uns heiser. Wir sind so viele Menschen, dass die Spitze des Demozugs schon wieder zurück am Brandenburger Tor ist, als das Ende gerade losläuft. 

Der Tag geht mit einer großen Enttäuschung zuende. Die Bundesregierung hat sich für Nachtreten entschieden. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht, aber wir geben nicht auf. Wir streiken, bis ihr handelt!

Europawahl = Klimawahl! (24.05)

Es ist der erste Großstreik von Fridays for Future seit der Gründung unserer Initiative. Die Europawahl steht bevor und fürs Klima ist ihr Ausgang wichtiger denn je. Zusammen wollen wir sie deshalb zur Klimawahl machen.

Da heißt es: Plakate raus, Kleister rühren und los! Am Mathegebäude hängt unser Banner: „Act Now!“, am Hauptgebäude heißt es: „There is no planet B!“ Das Semester ist noch jung und die Vorlesungen voll. Wir sind der Meinung, die Matheinführungen können warten, und halten in den Vorlesungen Spontanvorträge zur Klimakrise, um auf den Großstreik aufmerksam zu machen. Auch in der Mensa sorgen wir für Aufruhr, mit einem (unangemeldeten, uups) Die-In, den sich selbst die Polizei nicht entgehen lässt. Ärger kriegen wir zum Glück nicht, aber dafür jede Menge neue begeisterte Menschen, die mit uns für Klimagerechtigkeit streiken wollen. 

Und dann kommt der 24.05. und übertrifft alle Erwartungen. Mit dem Studiblock tanzen wir durch die Straßen, die Sonne knallt, die Stimmung ist großartig. An diesem Tag scheint die Veränderung zum Greifen nah. Und auch die Wahlergebnisse ein paar Tage später sprechen für uns.